Sind Duftkerzen schädlich?

Duftkerzen gehören für viele Menschen zum Inbegriff von Gemütlichkeit. Der zarte Geruch nach Vanille, Lavendel oder Zimt, kombiniert mit dem warmen Kerzenschein, schafft eine entspannte Atmosphäre. Doch immer wieder tauchen Fragen auf wie: Sind Duftkerzen schädlich? Sind Duftkerzen krebserregend? Und wenn ja – welche Duftkerzen sind möglicherweise unbedenklich?
Solche Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten. Denn ob Duftkerzen gesundheitsschädlich wirken, kann stark von Faktoren wie der Wachsart (beispielsweise Paraffin oder Stearin), den verwendeten Duftstoffen, der Raumgröße oder auch der persönlichen Empfindlichkeit abhängen. Studien zeigen: Unter bestimmten Bedingungen kann es zur Freisetzung von Stoffen kommen, die als problematisch gelten. Gleichzeitig weisen Fachinstitute darauf hin, dass eine gelegentliche Nutzung in gut belüfteten Räumen für gesunde Erwachsene in der Regel kein akutes Risiko darstellt.
Welche Stoffe können beim Abbrennen entstehen?
Beim Verbrennen einer Kerze – egal welcher Art – wird das Wachs erhitzt und verdampft in Teilen. Dabei können sogenannte flüchtige organische Verbindungen (VOCs) freigesetzt werden. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurden darunter unter anderem Benzol, Formaldehyd oder Toluol nachgewiesen – Chemikalien, die in bestimmten Konzentrationen gesundheitlich bedenklich sein könnten.
Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) wird Benzol als krebserregend für den Menschen eingestuft. Formaldehyd wiederum gilt laut WHO und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ebenfalls als humankanzerogen – also als potenziell krebserzeugend. Diese Stoffe können das Krebsrisiko unter bestimmten Umständen erhöhen. Allerdings: Das bloße Vorhandensein solcher Stoffe bedeutet nicht zwangsläufig ein Gesundheitsrisiko. Entscheidend ist die Konzentration, der man ausgesetzt ist – und hier kommen viele Studien zu dem Schluss, dass die gemessenen Werte unter normalen Bedingungen oft unterhalb der gesundheitlich relevanten Grenzwerte liegen.
Wachs ist nicht gleich Wachs: Die Bedeutung der Rohstoffe
Ein wesentlicher Unterschied ergibt sich bei der Wahl des Wachses. Herkömmliche Duftkerzen bestehen oft aus Paraffin – einem Nebenprodukt der Erdölverarbeitung. Untersuchungen legen nahe, dass beim Abbrennen von Paraffinkerzen tendenziell mehr Ruß sowie VOCs freigesetzt werden als bei natürlichen Wachsen, die aus pflanzlichen Ölen und Fetten gewonnen werden. Diese Emissionen können potenziell gefährlich sein, vor allem bei langfristiger und intensiver Nutzung in schlecht belüfteten Räumen.
Sojawachs – wie es z. B. bei den handgemachten Kerzen von mysoy verwendet wird – basiert hingegen auf pflanzlichen Rohstoffen. Studien zufolge kann Sojawachs sauberer und mit weniger Rußentwicklung verbrennen. Auch hier gilt: Die genaue Zusammensetzung des Wachses und die Verarbeitung spielen eine zentrale Rolle – nicht jede Sojawachskerze ist automatisch frei von anderen Wachsen, synthetischen Zusätzen oder möglichen Schadstoffen.
mysoy verwendet zu 100% Sojawachs und natürliche Duftstoffe.
Welche Rolle spielen die Duftstoffe?
Ein entscheidender Punkt für die gesundheitliche Bewertung von Duftkerzen ist die Art der eingesetzten Duftstoffe. Grundsätzlich lassen sich zwei Kategorien unterscheiden: natürliche ätherische Öle und synthetische Duftstoffe. Beide Gruppen haben ihre eigenen Eigenschaften – und mögliche gesundheitliche Auswirkungen.
Ätherische Öle: Natürlich, aber nicht automatisch unproblematisch
Ätherische Öle stammen aus Pflanzenextrakten und gelten als natürliche Duftquelle. Viele Nutzer empfinden sie als angenehmer und verträglicher. Dennoch können auch sie unter bestimmten Bedingungen allergische Reaktionen auslösen – etwa bei Personen mit empfindlichen Atemwegen oder Haut. Zudem können einige Bestandteile ätherischer Öle, wie etwa Terpene in Zitrusdüften, mit Ozon aus der Raumluft reagieren und dabei Formaldehyd bilden.
Ein weiterer Aspekt: Beim Erhitzen können sich chemische Strukturen in ätherischen Ölen verändern. Unter Laborbedingungen konnte gezeigt werden, dass bei bestimmten Temperaturen potenziell problematische Substanzen entstehen können. Allerdings hängt auch dies stark vom konkreten Produkt, der Zusammensetzung und der Nutzungssituation ab.
Synthetische Duftstoffe: Vielschichtig und teils undurchsichtig
Synthetische Duftstoffe werden im Labor entwickelt und bieten Herstellern die Möglichkeit, sehr komplexe Duftprofile zu erzeugen. Allerdings bestehen sie oft aus Dutzenden chemischen Verbindungen – darunter auch solche, die unter bestimmten Voraussetzungen als gesundheitlich bedenklich gelten können, etwa Benzol oder Phthalate.
Ein Problem in diesem Zusammenhang ist die fehlende Transparenz: Auf vielen Produktetiketten werden Duftstoffe lediglich als „Parfum" oder „Fragrance" deklariert – ohne genaue Angaben zu den Inhaltsstoffen. Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist daher oft nicht nachvollziehbar, was sie genau einatmen. Besonders für Menschen mit Allergien, Asthma oder chemischer Sensitivität kann dies problematisch sein.
Was sagt die Wissenschaft?
Die wissenschaftliche Bewertung der Gesundheitsverträglichkeit von Duftkerzen ist differenziert. Mehrere Studien zeigen, dass die beim Abbrennen freigesetzten Stoffe – insbesondere bei Paraffinkerzen – in der Raumluft messbar sind. Die Konzentrationen liegen laut verschiedenen Quellen jedoch oft unterhalb der Grenzwerte, die von Organisationen wie der WHO oder der US-amerikanischen Umweltbehörde (EPA) definiert wurden.
Gleichzeitig betonen Expertinnen und Experten, dass sensible Personengruppen – etwa Kinder, Schwangere, Asthmatiker oder Allergiker – vorsichtiger sein sollten. Bei ihnen können selbst geringe Mengen bestimmter Substanzen Symptome auslösen. Daher empfehlen Fachgesellschaften teils den Verzicht auf stark parfümierte Kerzen oder die Nutzung unparfümierter Naturwachskerzen.
Gehörst du zu einer der genannten Personengruppen und reagierst empfindlich auf Düfte, musst du aber nicht auf Kerzenschein im Glas mit frechen Sprüchen verzichten. Bei mysoy sind alle Kerzen auch unbeduftet erhältlich.
Auch der richtige Umgang spielt eine Rolle: Gute Belüftung, kürzere Brennzeiten und der Verzicht auf Kerzen mit Metallkern im Docht können dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern und mögliche Risiken zu verringern.
Wie lassen sich mögliche Risiken im Alltag minimieren?
Auch wenn einige Studien zeigen, dass Duftkerzen unter bestimmten Bedingungen potenziell problematische Stoffe freisetzen könnten, heißt das nicht, dass du grundsätzlich auf das gemütliche Kerzenlicht verzichten musst. Vielmehr kommt es auf eine bewusste Auswahl und die richtige Anwendung an.
5 Tipps für den gesünderen Umgang mit Duftkerzen:
- Raum regelmäßig lüften – besonders nach dem Abbrennen einer Duftkerze.
- Brenndauer begrenzen – ideal sind maximal 2–4 Stunden am Stück.
- Den Docht kürzen – auf ca. 5–10 mm, um Rußbildung zu reduzieren.
- Kerzen von Zugluft fernhalten – das verhindert unruhiges Flackern und stärkere Emissionen.
- Weniger ist mehr – in kleinen Räumen reichen schon ein bis zwei Kerzen für Duft und Atmosphäre.
Worauf du beim Kauf achten kannst
Es gibt keine pauschale Kennzeichnung für „gesunde" Duftkerzen, aber einige Merkmale können dir als Orientierung dienen:
- Natürliches Wachs: Sojawachs, Bienenwachs oder Rapswachs gelten im Vergleich zu Paraffin als emissionsärmer.
- Duftöle aus transparenter Herstellung: Produkte, die auf synthetische Fixierer oder Phthalate verzichten und ihre Inhaltsstoffe offenlegen, sind unter Umständen verträglicher.
- Metallfreie Baumwolldochte: Diese sorgen für eine ruhigere Flamme und vermeiden zusätzliche Emissionen.
mysoy – eine bewusstere Alternative
Die handgemachten Duftkerzen von mysoy basieren auf 100% Sojawachs und werden in Berlin in kleinen Chargen produziert. Die verwendeten Duftöle stammen aus deutscher Herstellung und wurden speziell dafür ausgewählt, ein angenehmes Dufterlebnis ohne Kopfschmerzen zu ermöglichen. Durch die Verwendung natürlicher Rohstoffe, rußfreies Abbrennen und plastikfreie Verpackung wird zusätzlich ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet – was nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Innenraumluftqualität von Vorteil sein könnte.
Wer Wert auf Transparenz, Verarbeitung in Handarbeit und natürliche Inhaltsstoffe legt, findet in unseren Produkten eine Alternative zu konventionellen Duftkerzen.
-
Veröffentlicht in
Duftkerzen